Kategorie: Debian
Erstellt: 17.08.2020
Aktualisiert: 20.09.2024
Seit Debian 8 funktioniert die Aktualisierung einer Debian-Installation auf die nächste größere Versionsummer ziemlich reibungslos. Je nach Geschindigkeit des Servers und Dauer des Reboots ist ein Upgrade meistens in unter 15 Minuten erledigt.
Aktualisieren Sie Debian Linux immer nur von einer Version auf die nächsthöhere, überspringen Sie also keine Versionen!
Um einen Server von Debian 8 auf Debian 10 zu aktualisieren, müssen Sie erst von 8 auf 9 und anschließend von 9 auf 10 aktualisieren. Rebooten Sie dabei auch jedesmal den Server!
Mit folgenden Schritten führen Sie das Upgrade durch:
/etc/apt/sources.list (stretch durch buster ersetzen)/etc/apt/sources.list.d/liveconfig.listapt update ausapt install apt dpkg ausapt upgrade ausapt full-upgrade aus. Zwischendurch werden Sie gefragt, ob einige vorhandene Konfigurationsdateien ersetzt werden sollen - in den meisten Fällen besser nicht (mit nein antworten).apt-get autoremove aus, um alle nicht mehr benötigten Pakete zu löschenMariaDB wird von Version 10.1.48 auf 10.3.39 aktualisiert. Dabei ändert sich standardmäßig der SQL_MODE:
NO_AUTO_CREATE_USER,NO_ENGINE_SUBSTITUTIONSTRICT_TRANS_TABLES,ERROR_FOR_DIVISION_BY_ZERO,NO_AUTO_CREATE_USER,NO_ENGINE_SUBSTITUTIONDie neue Option STRICT_TRANS_TABLES kann bei manchen (meist alten) Anwendungen zu Fehlern führen. Um den “alten” SQL_MODE beizubehalten, legen Sie eine Datei /etc/mysql/mariadb.conf.d/99-sql-mode.cnf mit folgendem Inhalt an:
[mariadb]
sql_mode=NO_AUTO_CREATE_USER,NO_ENGINE_SUBSTITUTION
Starten Sie MariaDB anschließend neu (systemctl restart mariadb).
Sollten Sie auf Schwierigkeiten stoßen, informieren Sie uns bitte damit wir diese Anleitung entsprechend anpassen können.
Zudem können Sie einen Blick auf die möglichen Probleme während des Upgrades von Debian 8 auf 9 werfen.
Einige Dinge haben sich mit Debian Buster geändert (siehe What’s new in the Buster release?). Zu den größeren Änderungen gehören:
su-Befehl zum root-Benutzer wechselt, wird die PATH-Variable nicht mehr geändert - somit enthält diese nicht mehr automatisch auch /sbin und /usr/sbin! Workarounds hierfür sind:
su - (also einen Bindestrich anfügen), das startet dann eine neue Login-Shellsudo (wie bei Ubuntu ;-)ALWAYS_SET_PATH yes in /etc/login.defs auf um das “alte” Verhalten vorerst beizubehalten/bin, /sbin und /lib* in ihre jeweiligen /usr-Pendants installiert. /bin, /sbin und /lib* sind dann Soft-Links, die auf /usr/... verweisen - siehe Debian-Handbuch.